Dessau, Tiergartenbrücke Der Eierschneider: Die Stadt Dessau wurde aufgrund der Präsenz von Industrien wie den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken (Flugzeuge, darunter die berüchtigte Ju-87 Stuka (Kürzel von Sturzkampfflugzeug)) und Junkers & Co. (Heizungsköper), die Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG (BAMAG) (Schwermaschinenbau), die Dessauer Waggonfabrik (Eisenbahnwaggons) und die Dessauer Zuckerraffinerie GmbH (1871 begonnen als Zuckerfabrik, entwickelte sich um 1920 jedoch zu einem allgemeinen Chemieunternehmen, dem Hauptproduzenten des Pestizids Zyklon B, das in den frühen 1940er Jahren allerdings hauptsächlich in den Gaskammern der Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis eingesetzt wurde) zwischen August 1940 und 8. April 1945 von nicht weniger als zwanzig alliierten Luftangriffen getroffen; der Bombenangriff am 7. März 1945 durch die Royal Air Force traf die einst so schöne Stadt besonders hart: Etwa 80 % der Stadt und sogar 97 % des Stadtzentrums wurden zerstört, mehr als jede andere deutsche Stadt. Nach dem Krieg wurde die Stadt des Bauhauses, der Meisterhäuser, des Georgium, des Luisium, des Residenzschlosses und die unzähligen Kirchen leider, wie in der DDR üblich, in aller Eile nach Rotterdamer Vorlage wieder aufgebaut, mit mehr Aufmerksamkeit für den Wohn- und Nichtwohnbau als für den Wiederaufbau von Kulturbauten und Denkmälern. Trotzdem wurden der Johannbau (der Ostflügel des ehemaligen Residenzschlosses) und die Schlosskirche St. Marien ✞ wieder aufgebaut, allerdings mit völlig anderen Funktionen als vor dem Krieg. Von der Fußgängerbrücke über die Mulde haben wir den besten Blick auf den Johannbau und die ehemalige Kirche. © Foto 2022 |