München, Schwanthalerstraße 13: Innenhof des Deutschen Theaters. Am 26. September 1896 wurde das Theater eröffnet. Ziel war es, dem modernen und damit naturalistischen Theater in München eine würdige Bühne zu bieten. Der neobarocke Gebäudekomplex umfasste einen Theatersaal mit 1.679 Sitzplätzen, einen kleineren Saal, Restaurants, ein Café, Geschäfte und 30 Wohnungen. Linke hielten das Konzept für großartig, Konservative hingegen ganz sicher nicht. Und so geriet das Theater schon 1897 in solche finanziellen Schwierigkeiten, dass es verkauft werden musste. Der neue Besitzer machte aus einem Theater eine Varieté-Show. Revueshows läuteten die Goldenen Zwanziger ein, doch ausländische Künstler wurden nicht länger geduldet; so musste beispielsweise ein Gastspiel der amerikanischen Tänzerin Josephine Baker (geb. als Freda Josephine McDonald, * 3. Juni 1906, 12. April 1975) im Jahr 1929 abgesagt werden. Bomben zerstörten das gesamte Theater, bis auf den kleinen Silbersaal; es wurde zwischen 1949 und 1951 wieder aufgebaut. 1961 wurde mit der »West Side Story« das Musical sein Debüt im Theater feiern. Wahrscheinlich war die Leichtigkeit der Theateraufführungen der Grund, warum Dr. Euchar Albrecht Schmid (* 29. August 1884, 15. Juli 1951) dieses Theater für keine geeignete Bühne für ein Stück nach Karl May hielt. © foto 2023 |
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