Olbernhau, Saigerhütte Grünthal:
    Seit der Reformation hat die Zahl der Schulen im ländlichen Sachsen erheblich zugenommen. In diesem „Zimmerhaus” genannten, 1612 erbauten Haus befand sich die Hüttenschule; in dem Haus wohnte auch der Lehrer, was damals ein normales Phänomen war. Von 1636 bis 1689 war hier ein gewisser Christian Schmidt Lehrer; er führte ein Tagebuch, in dem er unter anderem die Kriegsgewalt des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) akribisch beschrieb. Da in einem älteren Schulgebäude der Lehrer im „Alten Viehhaus” wohnte, wurde in diesem Gebäude auch ein Schlachthof eingerichtet: Aufgrund der Privilegien, die der Hüttenkomplex genoss, war es möglich, steuerfrei zu schlachten.
    Im Jahr 1873 wurde der Hüttenkomplex, der Jahrhunderte im Besitz der sächsischen Herzöge, Kurfürsten und Könige war, wieder privatisiert. Schule und Schlachthof mussten einer Wagenremise weichen.
    In der Saigerhütte Grünthal wurden in drei Perioden Münzen geprägt; um das Jahr 2000 wurde in dieser historischen Hüttenschule und dem Zimmerhaus ein Münzmuseum eingerichtet.
    © Foto 2023


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